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Risikofaktor A....Weiterentwicklung & Differenzierung am Fallbeispiel Transportschäden
Risiko eines Versagens der qualitätssichernden Maßnahmen im Transport

Aus der Sicht des Qualitätsmanagements werden vorwiegend die Tätigkeiten selbst und die zugehörigen Abläufe beleuchtet. Für die QME-FMEA-Methode bedeutet dies, dass primär die Versagensmöglichkeit von einzelnen Tätigkeiten bzw. einzelner QME- Elemente bewertet wird. Daher wählte VIERTLER in seiner Dissertation den Begriff "Versagensrisiko" (für das Versagen qualitätssichernder Maßnahmen) anstelle des Begriffs "Fehlerrisiko". In Analogie zur FMEA könnte man allerdings auch von einem Fehlerrisiko sprechen (Risiko, dass beim Versagen der qualitätssichernden Maßnahmen Fehler entstehen) [1].

Mit dem Bewertungsfaktor A wird analog zur FMEA-Methode das Risiko in einer Skala von 1 bis 10 angegeben, dass es bei den für die Auftragsabwicklung notwendigen Prozessschritten (Tätigkeiten) zu einem anderen als dem vom Kunden gewünschten Ergebnis (= Qualitätsforderung an das Produkt) kommt.

Versagensrisiko kann auch bedeuten:

In der ursprünglichen Fassung der QME-FMEA- Methode (vergl. Dissertation VIERTLER [1]) gibt es nur eine sehr grobe Empfehlung für die Wahl (Bewertung) des Risikofaktors "A" bzw. für die mögliche Bewertung des Versagensrisikos von 1...10.

Die konkrete Anwendung der QME-FMEA-Methode auf verschiedene Unternehmensbeispiele hat dem Verfasser jedoch gezeigt, dass diese sehr grobe Empfehlung für die praktische Bewertung unzureichend ist. Eine weitere Differenzierung in der Bewertung war daher unbedingt erforderlich.
Das "Versagensrisiko von Tätigkeiten, Abläufen, Prozessen etc." ohne eine weitere Differenzierung unter Zuhilfenahme der auch in der FMEA zugrundegelegten "Eintrittswahrscheinlichkeit für Fehler" ist wenig aussagekräftig. VIERTLER hat daher in den vorliegenden Ausführungen die Bewertungssystematik weiterentwickelt.

Bewertungsfaktor A- Bewertung NEU

Im konkreten Fallbeispiel bei der Bewertung des Transportrisikos macht es einen großen Unterschied, welches Transportrisiko man bewertet. Bewertet man das Risiko für kapitale Transportschäden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit jedoch sehr niedrig ist (sehr seltenes Ereignis) oder bewertet man relativ häufig vorkommende Transportschäden wie Kratzer etc.

Um also diese Fälle unterscheiden zu können, benötigt man auch für das Versagensrisiko (Risikofaktor A) eine neue Portfoliodarstellung mit den Achsen Eintrittswahrscheinlichkeit und Fehlerschwere. Indem man bereits für den Risikofaktor selbst eine Portfoliodarstellung wählt, gelangt man so über das Portfolio-Rasterfeld zu einer deutlich differenzierteren Bewertungsmöglichkeit des jeweiligen Risikofaktors.

In der klassischen FMEA stellt der Faktor A eine "Wahrscheinlichkeit für das mögliche Auftreten eines Fehlers" (Fehlerrisiko) dar. Dies legt auch für das Portfolio nahe, die "Wahrscheinlichkeit für das Auftretens eines Fehlers" als einen der beiden Portfolioparameter zu wählen.

Die lineare Bewertung eines Versagensrisikos Faktor A von 1...10 wird ersetzt durch eine 2x2 Portfoliodarstellung. Die Bewertung eines möglichen Versagensrisikos hängt jetzt davon ab,

Risikofaktor A in einer Portfoliodarstellung
Wahrscheinlichkeit
eines
Transportschadens
hoch3-47-89- (10 #)
mittel2-35-67- (8 #)
niedrig11(*)-31(*)-4
unbedeutendmittelschwerschwerwiegend
katastrophal
Mögliche Fehlerschwere
Produktfehler

(*).....gilt für extrem unwahrscheinliche Vorgänge
(#).....gilt für katastrophale Fehler

Fragen zur Eintrittswahrscheinlichkeit eines Transportschadens:
Wie häufig kommen leichte Beschädigungen vor, wie häufig schwere?

Fragen zur möglichen Auswirkung auf das Produkt *) (Fehlerschwere):
Die mögliche Auswirkung (Produktbeschädigung) ergibt sich im Wesentlichen durch die Art der Verpackung und der Transportsicherung.

*) Hinweis: Die Auswirkung eines Fehlers aufgrund eines Versagens qualitätssichernder Maßnahmen auf den Kunden wird erst durch den Bewertungsfaktor B erfasst, welcher den Einfluss auf die Kunden (auf die 5 Interessenspartner) bewertet.


Praktische Fälle möglicher Transportschäden lassen sich in diesem Portfolio gut zuordnen. Auch die erforderlichen qualitätssichernden Maßnahmen, abhängig vom ermittelten Risikofaktor zur Senkung des Versagensrisikos sind differenzierter zu betrachten, wozu sich dieses Portfolio auch wiederum hervorragend eignet.

Portfoliozuordnung möglicher Produktfehler
Produktfehler
Versagens-
Wahrscheinlichkeit
des QME
"Produkttransport"
unbedeutendmittelschwerschwerwiegend
katastrophal
hoch
mittelxx
niedrigX

Weiterführende Literatur

  1. Viertler, F.: "Die QME-FMEA Methode zur Einführung eines normenkonformen Lean-Quality-Management-System nach DIN ISO 9000 ff." Dissertation, eingereicht 1999 an der Fakultät für Maschinenbau der TU Graz
    Viertler, F.: Bisher unveröffentlichte Unterlagen zur Dissertation