Mögliche Risiken im Zusammenhang mit einer unzureichenden Überprüfung der Vorgaben für die Qualitätsmerkmale "Einsatz-, Umgebungs- u. Umweltbedingungen" bei der Entwicklung neuer Produkte am Unternehmensbeispiel: Sondermaschinenbau (z.B. Motoren, Generatoren, Transformatoren) mit Auftragsfertigung (Einzelfertigung)
Unternehmensgröße: Großbetrieb, international tätiger Konzern (Anzahl Mitarbeiter > 500) Losgröße: Mittlere Seriengröße bis Großserien
Mit Hilfe der QME-FMEA Methode wird für jeden qualitätsrelevanten Entwicklungs-, Prozess- und Produktionsschritt ein mögliches Versagensrisiko (RPZ) - für den ganz konkret betrachteten Unternehmensfall- ermittelt! Welche Maßnahmen sind zur Absicherung der Qualität erforderlich?
Haftungsausschluss: Sämtliche Risikobewertungen mit Unternehmensbeispielen, daraus abgeleitete Empfehlungen und/oder Links zu anderen Internetseiten wurden nach bestem Wissen erstellt. Wir haften nicht für Schäden aller Art, insbesondere nicht für mittelbare oder unmittelbare Folgeschäden, Datenverlust, System- und Produktionsausfälle, die durch Nutzung dieser Internetseiten sowie den daraus abgeleiteten Handlungsvorschlägen, Analysen und Empfehlungen entstehen.
Unternehmensbeispiel, Unternehmensbefragung und Risikobewertung sind [4] entnommen
Risikoanalyse im Zusammenhang mit der Prüfung der Einsatz-, Umgebungs- u. Umweltbedingungen in der Halbleiterindustrie aus der Sicht von Qualitätsmanagement & Produktmanagement (und/ oder Prozessmanagement)
Beschreibung des Risikos:
Versagensrisiko A durch eine unzureichende Prüfung der Einsatz-, Umgebungs- u. Umweltbedingungen in der Halbleiterindustrie: Bei dieser Abklärung ist höchste Sorgfalt erforderlich, wobei entsprechende Verfahren festzulegen sind. Ein Verzicht auf systematische Überprüfungsverfahren läßt das (Versagens-) Risko, daß die anschließende Serienfertigung nicht klaglos funktioniert, hoch erscheinen.
QME-FMEA-Methode
Potenzielles Versagen des QME (Failure Mode) Fehlerfolgen (Effects of Falilure (für die fünf Interessenspartner) Fehlerursachen (Couses/ Mechanisms of Failure)
QM-Element (QME) unwirksam
Potenzielle(r) Fehler (durch Versagen des QME)
(Mögliche) potenzielle Fehlerfolgen (Produkt-/Prozessfehler als Folgen des Verfahrensfehlers)
Auflistung potenzielle Fehlerursachen (Mögl. Ursachen für das Versagen des QME)
Faktor A
Bewertung der Fehlerfolgen aus der Sicht der fünf Interessenspartner
Risikobewertung/ Risikoklassifizierung Mögliches Versagensrisiko; Risikobewertung und -klassifizierung durch Risikoprioritätszahl RPZ (2)
Versuch einer Einschätzung (Risikoprioritätszahl), wie wichtig eine angemessene Berücksichtung der Qualitätsmerkmale "Einsatz- und Umweltbedingungen" im konkreten Unternehmensbeispiel für ein einwandfrei funktionierendes Produkt und damit auch für den unternehmerischen Erfolg ist. Die Bewertung erfolgt aus Sicht des Qualitätsmanagements & Produktmanagement. Eine hohe RPZ bedeutet eine hohe Auswirkung (auf den Unternehmenserfolg) für den Fall, dass das QME-Qualitätsmanagementelement (*) "Qualitätsmerkmale: Einsatz-/ Umwelt- (Umgebungs-) bedingungen" versagt.
*) Qualitäts(management)element nach GEIGER ([2], S.18 ff)
EV Entwicklungs- Vorgaben Einsatz- Umgebungs- Bedingungen
Entwicklungsvorgaben für die Einsatz-/ und Umwelt-(Umgebungs-)bedingungen: Entwicklungsvorgaben für die Einsatz-/ und Umwelt-(Umgebungs-) bedingungen:
Am Beginn des Entwicklungsprozesses steht die Zieldefinition der Qualitätsmerkmale. Im Falle des elektrischen Schaltanlagenbaues und hier insbesondere der zugehörigen Leittechnik sind die zukünftigen Anforderungen an ein neu zu entwickelndes System hinsichtlich der Merkmale "Flexibilität, Funktionsumfang, Benutzbarkeit, Sicherheit, Elektromagnetische Verträglichkeit, Umgebungsbedingungen, Kompatibilität, Verfügbarkeit" festzulegen. Die Festlegung dieser Merkmale beeinflußt natürlich das Produktkonzept maßgeblich. Flexibilität, Funktionsumfang, Benutzbarkeit und teilweise auch Sicherheit sind von unterschiedlichen Herstellerphilosophien abhängig. Elektromagnetische Verträglichkeit, Umgebungsbedingungen, Kompatibilität und Verfügbarkeit hingegen sind für eine Leittechnik signifikante Qualitätsmerkmale. Kompatibilität ist für die Leittechnik zu anderen Komponenten/Systemen gefordert. Die Anforderungen an die Verfügbarkeit sind extrem hoch, was z.T. durch laufende Selbst-Diagnostik des Systems erreicht wird. Die elektromagnetische Verträglichkeiten (Störsicherheit) der elektronischen Komponenten muß schon in der Konzeptphase berücksichtigt werden. Konzeptionelle Abhilfemaßnahmen können sein mechanische Abschirmungsmaßnahmen, schaltungstechnische Vorkehrungen, softwaretechnische Maßnahmen usw.(BAUER [1]). Umwelt- und Einsatzbedingungen in der Branche Elektrotechnik (Schaltanlagenbau u. Leittechnik) mit seriennaher Auftragsfertigung: Schaltanlagen und Komponenten von Schaltanlagenleittechnik können sowohl unter Innenraum- als auch unter Freiluftbedingungen zum Einsatz kommen. Umwelteinflüsse können sein Feuchtigkeit, Staub, Schadstoffe der Luft, Temperatur usw.Auch in unseren Breiten sind in Außenanlagen Temperaturen von -30? durchaus möglich. Ein besonderes Augenmark gilt hierbei der Auswahl von Antrieben und Elektronikkomponenten. Um Fehlfunktionen zu vermeiden sind elektronische Bauteile erforderlich, wie sie sonst in militärischen Bereichen eingesetzt werden ("MIL-Qualität") [3].
Die ermittelten Risikofaktoren zeigen ein potenzielles Versagensrisiko im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Produkte auf. Es müssen daher wirkungsvolle Maßnahmen zur Risikosenkung im Zusammmenhang mit ungenügenden Entwicklungsvorgaben für die Einsatz-/ und Umwelt- (Umgebungs-) bedingungen getroffen werden, um Irritationen der Interessenspartner zu vermeiden.
Risikobehandlung- durch effektives Qualitätsmanagement Maßnahmen zur Senkung bestehender Risiken durch ungenügende Entwicklungsvorgaben bei den Qualitätsmerkmalen "Einsatz-/ Umwelt- (Umgebungs-) bedingungen" bei der Entwicklung neuer Produkte
Ziel u. Zweck: Entwicklungsvorgaben für die Einsatz-/ und Umwelt-(Umgebungs-) bedingungen
Im Zuge der Produktentwicklung, teilweise als Voraussetzung und teilweise als wichtige Ergänzung im Sinne von qualitätssichernden Maßnahmen gehört die Abklärung der Entwicklungsvorgaben zu den wesentlichen Aufgaben der Produktentwicklung/ -planung.
Wichtiger Link siehe unten "Link zu verwandten Themen": Maßnahmen zur Überprüfung der Einhaltung von Vorgaben für Einsatz-/ und Umwelt- (Umgebungs-) bedingungen durch Qualifikationen und regelmäßige Produktkontrollen
Ergänzend zu diesen Entwicklungsvorgaben gibt es eine Reihe weiterer Anforderungen.
Masing, W.:"Handbuch der Qualitätssicherung", Herausgeber Prof. Masing, 2.Auflage, Carl Hanser Verlag München Wien, 1988; inzwischen neuere Auflagen verfügbar
MIL-Std 883: Militärstandard für Zuverlässigkeitsanforderungen
Viertler, F.: "Die QME-FMEA Methode zur Einführung eines normenkonformen Lean-Quality-Management-System nach DIN ISO 9000 ff." Dissertation, eingereicht 1999 an der Fakultät für Maschinenbau der TU Graz Viertler, F.: Bisher unveröffentlichte Unterlagen zur Dissertation